Im Juni lud das Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU) seine unabhängigen Prüferinnen und Prüfer zum 12. Verifiziererkomitee ein. Diese jährliche Sitzung sichert die Qualität von Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs), um damit das Vertrauen in nachhaltiges Bauen zu stärken.
Die VerifiziererInnen haben eine Schlüsselrolle. Sie gewährleisten durch unabhängige Prüfung die Objektivität der Umweltdaten in den EPDs und verhindern als externe Dritte Interessenkonflikte seitens der Hersteller. Das IBU steht seit über 40 Jahren für transparente und verlässliche Umweltdaten. Ihre Expertise und ihr Engagement tragen dazu bei, dass Bauherren, ArchitektInnen und Planende fundierte Entscheidungen im Sinne eines nachhaltigen Gebäudekonzepts treffen können.
Stefan Zwerenz, Leiter der Verifizierungsabteilung, begrüßte bei der diesjährigen Sitzung 28 VerifiziererInnen aus aller Welt, die aus Ihrem Kreis einen neuen Vorsitz wählten. Frau Dr. Eva Schminke übergibt nach zwölf Jahren herausragender Arbeit und Mitentwicklung der EN 15804 den Vorsitz an Frau Angela Schindler.
Das Komitee diskutierte aktuelle Neuerungen im PCR Teil A, kontinuierliche Verbesserungen zur Harmonisierung der Verifizierungspraxis, die Verifizierung von recycelten Bauprodukten und die steigende Nachfrage nach individuellen EPD- und LCA-Tools. Der digitalisierte Workflow, von der Erstellung bis zur Veröffentlichung von EPDs, wird als zentraler Baustein für die Effizienz und Transparenz im Verifizierungsprozess hervorgehoben.
Großer Bedarf an weiteren VerifiziererInnen
Stefan Zwerenz betonte, dass mit der steigenden Nachfrage nach EPDs ein großer Bedarf an zusätzlichen unabhängigen Prüferinnen und Prüfern beim IBU besteht. „Das IBU wird verstärkt darauf setzen, weitere VerifiziererInnen mit entsprechender Fachexpertise zu berufen oder einzustellen. Ihre Arbeit ist von zentraler Bedeutung für das EPD-Programm, unterstützt durch den Sachverständigenrat und die Verifizierungsstelle des IBU. Gemeinsam tragen sie dazu bei, dass Umweltinformationen konsistent, vergleichbar und transparent sind – ein wesentlicher Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung im Bauwesen“.
Um als VerifiziererIn tätig zu werden, sind umfassende Kenntnisse und Erfahrungen in Umweltwissenschaften, Bauwesen oder verwandten Fachgebieten erforderlich. Sie prüfen die Genauigkeit und Vollständigkeit der Umweltdaten in den EPDs und stellen sicher, dass diese den normativen Anforderungen entsprechen. Die jährliche Teilnahme am Verifizierkomitee ist Pflicht, um stets auf dem neuesten Stand der Technik, Wissenschaft und EPD-Regularien zu bleiben.
Ihre Mitwirkung im Verifizierungsprozess ist entscheidend, um die Zukunft des nachhaltigen Bauens zu gestalten. Das IBU freut sich darauf, mehr engagierte VerifiziererInnen an Bord zu holen und gemeinsam die Transparenz und Qualität von Umweltdeklarationen weiter zu stärken.