Das Insti­tut Bau­en und Umwelt e. V. (IBU) för­dert nach­hal­ti­ges Bauen

Die Bau­in­dus­trie bekennt sich zu einer nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung, die im Kern den genera­ti­ons­über­grei­fen­den Erhalt von Leben für Mensch und Natur beinhal­tet. Nach­hal­tig­keit im Gebäu­de­sek­tor bedeu­tet, öko­lo­gi­sche Her­aus­for­de­run­gen unter Berück­sich­ti­gung öko­no­mi­scher und sozia­ler Aspek­te zu meis­tern. Vie­le Akteu­re der Bau­bran­che, die sich die­ser Ver­ant­wor­tung frei­wil­lig stel­len, sind Bau­pro­duk­t­her­stel­ler und Mit­glie­der im Insti­tut Bau­en und Umwelt e. V. — in Kurz­form: IBU.

Mit mehr als 300 Unter­neh­men und Ver­bän­den ist das IBU der größ­te Zusam­men­schluss von Her­stel­lern der Bau­stoff­in­dus­trie, der sich für nach­hal­ti­ges Bau­en stark macht. Das IBU betreibt ein bran­chen­über­grei­fen­des und unab­hän­gi­ges Infor­ma­ti­ons­sys­tem für Bau­pro­duk­te und Bau­kom­po­nen­ten und sorgt dafür, dass der öko­lo­gi­sche Aspekt in die Nach­hal­tig­keits­be­wer­tung von Gebäu­den ein­flie­ßen kann. Dabei wird kei­ne Pro­dukt­be­wer­tung vor­ge­nom­men. Das IBU ist inter­na­tio­nal einer der füh­ren­den Pro­gramm­be­trei­ber für Umwelt-Pro­dukt­de­kla­ra­tio­nen (Envi­ron­men­tal Pro­duct Decla­ra­ti­ons – kurz: EPDs) im Bau­we­sen und euro­pa­weit die füh­ren­de Orga­ni­sa­ti­on, die Bau­pro­duk­te nach der euro­päi­schen Norm EN 15804 deklariert.

Dank ihres vor über 40 Jah­ren begon­ne­nen frei­wil­li­gen Enga­ge­ments ver­fügt das IBU über einen Indus­trie­stan­dard, der sich in allen Berei­chen der gesam­ten Bau­bran­che eta­bliert hat – von Hoch­bau- über Tief­bau­pro­duk­te bis hin zu Kom­po­nen­ten der tech­ni­schen Gebäudeausrüstung.

Her­vor­ge­gan­gen ist das IBU aus der Arbeits­ge­mein­schaft Umwelt­ver­träg­li­ches Bau­pro­dukt e. V. (AUB). Die Umbe­nen­nung erfolg­te 2008 und seit 2013 befin­det sich die Geschäfts­stel­le des IBU in Ber­lin. Die über 300 Mit­glie­der wäh­len den 15-köp­fi­gen Vor­stand und den Prä­si­den­ten, der das IBU in der Öffent­lich­keit ver­tritt und bei stra­te­gi­schen Pla­nun­gen berät. Die obers­te fach­li­che Instanz ist der ehren­amt­lich täti­ge Sach­ver­stän­di­gen­rat, der die Veri­fi­zie­rer als unab­hän­gi­ge Prü­fer bestellt.

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Nach­hal­ti­ges Bau­en braucht ganz­heit­li­che Betrach­tung und detail­lier­te Analyse

Geschlos­se­ne Kreis­läu­fe und eine abfall­freie Wirt­schaft – das ist eine Visi­on, die mit dem Kon­zept der Nach­hal­tig­keit, das zum poli­ti­schen Leit­prin­zip gewor­den ist, Rea­li­tät wer­den soll. Das soge­nann­te Drei-Säu­len-Modell der Nach­hal­tig­keit ver­deut­licht: Öko­no­mie, Öko­lo­gie und Sozia­les tra­gen glei­cher­ma­ßen zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung bei. Dass der Öko­lo­gie eine beson­de­re Bedeu­tung bei­gemes­sen wird, ist im Bau- und Immo­bi­li­en­sek­tor längst ange­kom­men. Pla­ner, Inves­to­ren und Bau­trä­ger berück­sich­ti­gen bei ihrer Pro­dukt­aus­wahl zuneh­mend Umwelt­aspek­te, um dem Anspruch an Nach­hal­tig­keit beim Bau­en gerecht zu wer­den und ihre Bau­wer­ke als nach­hal­ti­ge Gebäu­de zer­ti­fi­zie­ren las­sen zu können. 

Nach­hal­tig bau­en im Sin­ne der Öko­lo­gie bedeu­tet, jedes Bau­werk ganz­heit­lich zu betrach­ten und jedes Bau­teil zu ana­ly­sie­ren. Denn jedes ein­zel­ne Bau­pro­dukt beein­flusst die öko­lo­gi­sche Per­for­mance des gesam­ten Bau­werks. Aus die­sem Anlass hat das IBU in Zusam­men­ar­beit mit Bau- und Umwelt­be­hör­den sowie inter­na­tio­na­len Nor­mungs­in­sti­tu­ten ein EPD-Pro­gramm ent­wi­ckelt, auf des­sen Basis die IBU-Mit­glieds­un­ter­neh­men EPDs für ihre Bau­pro­duk­te erstel­len. Damit lie­fern sie wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen für die Beur­tei­lung der öko­lo­gi­schen Gebäu­de­qua­li­tät, die im Rah­men der ganz­heit­li­chen Nach­hal­tig­keits­be­wer­tung von Bau­wer­ken wesent­lich sind. Das bedeu­tet: Als Dekla­ra­ti­ons­in­ha­ber legen IBU-Mit­glie­der frei­wil­lig umfas­sen­de Infor­ma­tio­nen zu ihren Pro­duk­ten offen. Das IBU setzt sich damit für eine wis­sen­schaft­lich basier­te Betrach­tung von Bau­pro­duk­ten und Bau­kom­po­nen­ten ein. Dabei geht es um weit mehr als um Ener­gie­ef­fi­zi­enz und CO2-Reduk­ti­on. Das EPD-Pro­gramm des IBU steht für umfas­sen­de Öko­bi­lan­zen und einen unab­hän­gi­gen Über­prü­fungs­pro­zess.

Mit­glied­schaft beim IBU stärkt Markt­po­si­ti­on der Bauprodukthersteller

Her­stel­ler und Ver­bän­de im Bereich der Bau­stoff­in­dus­trie und der Tech­ni­schen Gebäu­de­aus­rüs­tung, die Mit­glied beim IBU sind, schär­fen damit ihr Pro­fil. Sie zei­gen, dass sie sich für Nach­hal­tig­keit enga­gie­ren. Mit der Erstel­lung von EPDs machen sie deut­lich, dass sie Ver­ant­wor­tung über­neh­men, denn anhand der detail­lier­ten Öko­bi­lan­zie­rung, die der EPD-Erstel­lung vor­aus­geht, wird ersicht­lich, wie Pro­duk­te in Bezug auf ihre Umwelt­wir­kun­gen ver­bes­sert wer­den kön­nen. Dar­über hin­aus wer­den Poten­tia­le zur Pro­zess­op­ti­mie­rung erkenn­bar, sodass EPD-Inha­ber ihre Akti­vi­tä­ten in Bezug auf Nach­hal­tig­keit wei­ter aus­bau­en und so ihre Markt­po­si­ti­on stär­ken kön­nen. Als IBU-Mit­glie­der pro­fi­tie­ren sie davon, dass das IBU mit sei­nem EPD-Pro­gramm auf­grund sei­nes trans­pa­ren­ten Ver­fah­rens hohe Akzep­tanz bei Gebäu­de­zer­ti­fi­zie­rungs­sys­te­men genießt.

Mitglieder

Har­mo­ni­sie­rung von EPDs eröff­net Bau­pro­duk­t­her­stel­lern inter­na­tio­na­le Märkte 

Auf glo­ba­ler und auf euro­päi­scher Ebe­ne setzt sich das IBU für eine grenz­über­grei­fen­de Aner­ken­nung von EPDs ein und koope­riert mit vie­len euro­päi­schen und nicht-euro­päi­schen EPD-Pro­gramm­hal­tern. Als Initia­tor und Grün­dungs­mit­glied der ECO Plat­form, einer Dach­or­ga­ni­sa­ti­on der ein­zel­nen natio­na­len EPD-Pro­gramm­hal­ter, arbei­tet das IBU z. B. seit 2013 an der Har­mo­ni­sie­rung von EPDs auf euro­päi­scher Ebe­ne. Dabei geht es um die Erar­bei­tung eines ein­heit­li­chen Vor­ge­hens und ein­heit­li­cher Stan­dards auf Basis von Nor­men. Durch gegen­sei­ti­ge Aner­ken­nun­gen kön­nen IBU-Mit­glie­der ihre EPDs auch über EPD-Pro­gram­me ande­rer Län­der ver­öf­fent­li­chen las­sen und sie so für wei­te­re Märk­te zugäng­lich machen. Umge­kehrt kann das IBU extern erstell­te EPDs veröffentlichen.

Sachverständigenrat

Das IBU ist Netz­wer­ker und Kom­pe­tenz­zen­trum für nach­hal­ti­ges Bauen

Nach­hal­tig­keit ist heut­zu­ta­ge popu­lär. Aller­dings wird der Begriff oft­mals nicht trenn­scharf und bis­wei­len infla­tio­när oder ledig­lich für Wer­be­zwe­cke ver­wen­det. Die öffent­li­che Bericht­erstat­tung zum The­ma Nach­hal­tig­keit beschränkt sich häu­fig auf The­men wie Ener­gie­ef­fi­zi­enz, CO2-Reduk­ti­on oder den Trend zu nach­wach­sen­den Roh­stof­fen. Das IBU infor­miert und klärt auf. Die öko­lo­gi­schen Aspek­te der Nach­hal­tig­keit sind kom­plex und viel­schich­tig. Wel­che Ver­bes­se­rungs­po­ten­tia­le ins­be­son­de­re der Bau­sek­tor für einen scho­nen­de­ren Umgang mit der Umwelt und den knap­per wer­den­den Res­sour­cen bie­tet, will das IBU deut­lich machen. Des­halb betreibt das IBU inten­siv Öffent­lich­keits­ar­beit und betei­ligt sich an Netz­wer­ken, die sich mit der Nach­hal­tig­keit im Bau­we­sen befas­sen und nach­hal­ti­ge Ent­wick­lun­gen vorantreiben.

Das IBU ver­fügt über ein breit­ge­fä­cher­tes Exper­ten­netz­werk und hat sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren immer mehr zum Kom­pe­tenz­zen­trum für nach­hal­ti­ges Bau­en ent­wi­ckelt. Zu die­sem Netz­werk gehört der unab­hän­gi­ge Sach­ver­stän­di­gen­rat mit Exper­ten aus den Berei­chen Umwelt- und Bau­be­hör­den, Bau­aus­füh­rung, Prüf­ein­rich­tun­gen, Nor­mung, Wis­sen­schaft und Umwelt­ver­bän­den. Dar­über hin­aus pflegt das IBU inten­si­ven Aus­tausch u. a. mit Ver­tre­tern von Gebäu­de­zer­ti­fi­zie­rungs­sys­te­men und mit Ökobilanzexperten.

Das IBU im Aus­tausch mit Minis­te­ri­en und Insti­tu­tio­nen des Bun­des für Nach­hal­tig­keit beim Bauen

Das IBU ist im Dia­log mit Minis­te­ri­en und Behör­den wie z. B. dem Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Umwelt, Natur­schutz, Bau und Reak­tor­si­cher­heit (BMUB) und dem Bun­des­in­sti­tut für Bau‑, Stadt- und Raum­for­schung (BBSR) und enga­giert sich in dem Gre­mi­um Run­der Tisch Nach­hal­ti­ges Bau­en. Die­ser unter­stützt das BMUB bei der Erar­bei­tung von Rege­lun­gen für das nach­hal­ti­ge Bau­en des Bun­des. Die Erkennt­nis­se flie­ßen u. a. in den Leit­fa­den Nach­hal­ti­ges Bau­en ein. Auch beim Run­den Tisch Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz im Bau­we­sen ist das IBU akti­ves Mit­glied und gestal­tet so die Wei­ter­ent­wick­lung des nach­hal­ti­gen und res­sour­cen­ef­fi­zi­en­ten Bau­we­sens mit.

Das IBU koope­riert mit Gebäu­de­zer­ti­fi­zie­rungs­sys­te­men in Deutsch­land und international

Als Koope­ra­ti­ons­part­ner des Bewer­tungs­sys­tems Nach­hal­ti­ges Bau­en (BNB) für Bun­des­bau­ten enga­giert sich das IBU für den Aus­tausch zwi­schen EPD-Pro­gramm­hal­tern und Gebäu­de­zer­ti­fi­zie­rungs­sys­te­men. Das IBU ist Grün­dungs­mit­glied der Deut­schen Gesell­schaft für Nach­hal­ti­ges Bau­en e.V., die das DGNB-Sys­tem für pri­va­te Bau­ten betreibt. Der IBU ist dort im Bau­pro­duk­te­bei­rat ver­tre­ten. Auch auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne ist das IBU aktiv, z. B. als Mit­glied im U.S. Green Buil­ding Coun­cil (USGBC) und der Ger­man Green Buil­ding Asso­cia­ti­on (GGBA), dem exklu­si­ven Koope­ra­ti­ons­part­ner der USGBC und deut­schen Able­ger des LEED-Sys­tems. So beglei­tet das IBU die Anpas­sung des vom USGBC her­aus­ge­ge­be­nen Gebäu­de­zer­ti­fi­zie­rungs­sys­tems LEED an die euro­päi­schen und deut­schen Marktverhältnisse.