Das IBU feiert den Erfolg seiner Veranstaltung „Zukunftsweisende Technologien − EPDs im digitalen Wandel“, die rund 260 Interessierte aus der Bau-, IT- und Umweltbranche anzog. Mit spannenden Vorträgen und innovativen Ansätzen bot die hybride Veranstaltung tiefgehende Einblicke in die digitale Transformation von Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) und deren zentrale Rolle für nachhaltiges Bauen.
Inspirierende Eröffnung durch Keynotes
Mit einem Blick auf die neue Bauproduktenverordnung (BauPVO) eröffnete Hans Peters, langjähriger IBU-Vorstandsvorsitzender, die Veranstaltung: Das IBU und seine Mitglieder hätten sich seit 20 Jahren auf diesen Moment vorbereitet, in dem zukünftig verpflichtend Umweltanforderungen für Bauprodukte zu deklarieren sind und ökobilanzielle Daten wesentliche Bestandteile der Nachhaltigkeitsdiskussion werden.
Dirk Scheinemann, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), hob in seiner Keynote die politische Relevanz des nachhaltigen Bauens und der hervor: „Die Zukunft des Bauens muss CO2-neutral, zirkulär und auch digital sein“. Dem IBU komme als anerkanntem und einem der führenden Programmbetreiber für EPDs große Bedeutung zu. IBU-Präsidentin Dr. Barbara Hendricks betonte in ihrem Grußwort die Relevanz von Umwelt- und Klimaschutz auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten und verwies auf die aktuelle COP 29 in Baku. Sie unterstrich die Rolle der IBU-Mitglieder, die freiwillig EPDs bereitstellen und damit Maßstäbe für nachhaltiges Bauen setzen, die sich in der neuen Bauproduktenverordnung wiederfinden.
Digitalisierung und Innovation im Fokus
Dr. Daniel Wehner vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) zeigte in seinem Vortrag, wie Künstliche Intelligenz (KI) und Data Science die Erhebung und Auswertung von Umwelt- und Produktdaten revolutionieren. Dabei betonte er die Chancen, die sich aus der Digitalisierung ergeben, aber auch die Herausforderungen an die Qualität der Daten und die Notwendigkeit eines kompetenten Umgangs und kontinuierlichen Monitorings.
Stefan Zwerenz, Leiter der IBU-Verifizierungsstelle, präsentierte drei Tool-Modelle, die es Bauproduktherstellern ermöglichen, EPDs in großer Zahl automatisiert und effizient zu erstellen. Er erläuterte zudem, wie das IBU die Bereitstellung digitaler EPD-Daten und deren Harmonisierung aktiv vorantreibt.
Pitchreihe: Zukunftstechnologien für EPDs
Ein Highlight der Veranstaltung war die Pitchreihe führender Softwareanbieter. Die Unternehmen Makersite, Emidat, Ecochain und Sphera stellten innovative Lösungen zur EPD-Automatisierung vor. Diese Technologien bieten die Möglichkeit zur Skalierung von EPDs in großer Zahl, vereinfachen und beschleunigen die Erstellungs- und Verifizierungsprozesse erheblich und fördern die Digitalisierung von Umwelt- und Produktspezifikationen.
Digitalisierung als Schlüssel zur Zukunft des Bauens
Alle Referentinnen und Referenten waren sich einig: Die Digitalisierung ist ein unverzichtbarer Treiber für Transparenz, Effizienz und Ressourcenschonung in der Bauindustrie. Die neuen Regularien der BauPVO und die Normung im Bereich Digitalisierung beschleunigten diesen Trend. Florian Pronold, Geschäftsführer des IBU, kündigte abschließend ein Forschungsprojekt an, das insbesondere Effizienzpotenziale im Verifizierungsprozess heben soll.