Als Zertifikate für Produkte werden Gütesiegel‚ Gütezeichen oder Qualitätssiegel bezeichnet, also grafische oder schriftliche Produktkennzeichnungen die eine Aussage über die Qualität eines Produktes treffen, beispielsweise über eingehaltene Sicherheitskriterien oder Inhaltsstoffe. Zertifikate bewerten also ein Produkt. Das tut die EPD nicht, denn sie liefert quantitative Aussagen über die Eigenschaften und Umweltwirkungen des Produktes und macht diese transparent ohne wertende Aussagen zu treffen.

Dieser Unterschied zu klassischen Ökolabeln, Zertifikaten oder Gütezeichen ist bei EPDs bewusst normativ geregelt, da hier eine Ökobilanz mit einer Vielzahl von Indikatoren ausgewiesen wird, die nicht in einer einzigen bewerten Aussage zusammengefasst werden können. Das Produkt wird durch eine EPD nicht hinsichtlich einer konkreten Eigenschaft wie einen Inhaltsstoff oder eine Emission geprüft, wie es z.B. in Laboren der Fall ist. Die Verifizierung prüft vielmehr, ob die Angaben, die der Hersteller in seiner EPD macht, den gültigen Normen und Regeln entsprechen, plausibel und vollständig sind.