Nachhaltigkeit und Transparenz im Bauwesen stehen hoch im Kurs – das zeigt die Entwicklung der Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) im Jahr 2024. Das IBU verzeichnete ein erfolgreiches Jahr mit einem Anstieg der veröffentlichten EPDs sowie einer deutlichen Zunahme der Mitgliederzahlen.

EPDs: Fortschritte im Jahr 2024

Im Jahr 2024 wurden 533 Einzel-EPDs über das IBU-Programm veröffentlicht, ein Anstieg von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders hervorzuheben ist der Beitrag der Holcim-Gruppe, die zusätzlich über 300 Tool-generierte EPDs – davon über 130 projektspezifische – publiziert hat. Damit beläuft sich die Gesamtzahl veröffentlichter EPDs über das IBU-Programm im Jahr 2024 auf über 840.

Hinzu kommen EPDs weiterer Hersteller, die mithilfe von EPD-Tools erstellt und veröffentlicht wurden, und bislang nicht an die EPD-Plattform des IBU angebunden sind. Auch diese EPDs erfüllen die Anforderungen des IBU-Programms und haben eine unabhängige Verifizierung durchlaufen. Seit Einführung der EPD-Plattform zur Erstellung, Verifizierung und Publizierung von EPDs im einheitlichen Format im Jahr 2012 wurden insgesamt über 4700 EPDs vom IBU veröffentlicht, eine Zahl, die die kontinuierliche Bedeutung von EPDs im Bauwesen unterstreicht.

Die steigende Nachfrage nach EPD-Prüfungen trifft europaweit auf eine begrenzte Verfügbarkeit von Verifiziererinnen und Verifizierern. Diese Knappheit stellt eine Herausforderung dar, die das IBU aktiv angeht: Um die Kapazitäten zu erweitern, arbeitet das IBU an mehreren Maßnahmen, darunter die gezielte Ausbildung neuer Verifizierender. Ziel ist es, langfristig effizientere Prüfprozesse sicherzustellen und die gestiegene Nachfrage zu decken.

IBU.data als Bezugsquelle für digitale EPDs

Mit der Plattform IBU.data betreibt das IBU einen Zugang zu digitalen EPDs. Durch die Anbindung an eigene Schnittstellen ermöglicht das IBU Herstellern und Planern, EPD-Daten direkt und effizient in digitale Planungsprozesse zu integrieren. Dies ist ein entscheidender Schritt zur Förderung der Digitalisierung und einer zukunftsgerichteten Verwendung von EPD-Daten.

Mitgliederzuwachs stärkt die Position des IBU

Das IBU konnte im Jahr 2024 insgesamt 71 neue Mitglieder gewinnen; die Gesamtzahl der Mitglieder stieg damit auf 350. Dieser Zuwachs zeigt die anhaltende Relevanz des IBU und des EPD-Programms für die Bau- und Baustoffindustrie, insbesondere im Kontext der steigenden Umwelt- und Nachhaltigkeitsanforderungen durch europäische und nationale Regulatorik. 45 % der Neumitglieder kommen aus dem Ausland und unterstreichen damit die führende Rolle des IBU über Deutschland hinaus.

Zukunftstrend Digitalisierung

Ein wesentlicher Hebel für die zukünftige Entwicklung von EPDs liegt in der Digitalisierung. Insbesondere EPD-Tools ermöglichen eine effizientere Erstellung und Verifizierung von EPDs, was wiederum deutliche Steigerungen der EPD-Anzahl schafft. Digitale Schnittstellen wie IBU.data werden in Zukunft eine immer zentralere Rolle spielen, indem sie den Zugriff auf EPD-Daten erleichtern und deren Integration in digitale Workflows unterstützen.